In manchen Situationen wusste er ganz gut, wie Sprache geht. In anderen versagte sie den Dienst. Sein Ich wollte sich ausdrücken, wie eine Zitrone ausgedrückt wird, das Gute, Klare Deutliche abgeben, weil er entweder dachte, es fehle noch als Gewürz oder komme halt so einfach aus ihm raus, nur saures Fleisch hinterlassend und dann merkte er, wie bitter oder sauer es schmecken würde, was ihm in dem Moment klar wurde, da es ausgesprochen war.

So verzichtete er immer häufiger auf die sprachliche Formulierung seiner Gefühle.

Da gibt’s jetzt ein OLG Urteil zur Finanzierung der Erweiterung von gesetzlich vorgeschriebener Kinderbetreuung als Angebot der Träger der öffentlichen Jugendhilfe auf die Gruppen der unter Dreijährigen, das als Einstieg in die Politik des „Wer bestellt, bezahlt“ gelten kann. Eine kleine Revolution, die sicherlich in wenigen Jahren den Bundes- und Landespolitikern die Versprechen im Halse stecken lassen wird.

In den letzten Jahren hatte er gelernt, manchmal mit der Lebertran Assoziation, dass fast mehr als die Hälfte der Interaktionen voller Symbolgehalt ist. Wenn er mal wieder um eine Ecke bog, wie in all den  Déjà Vues zuvor. Und deutlich spürte er den „tieferen Sinn, den aktuellen Symbolgehalt“ dessen, was er erfuhr.

So auch mit der Diskussion um die erneuerbaren Energien. Wie oft hatte ihn schon die Vermutung beschlichen, dass er jahrelang für Windkraft sich eingesetzt hatte, bereits eine Gesellschaft zu Errichtung einer Bürgerwindanlage gegründet hatte, und dann scheiterte, ohne zu wissen, warum eigentlich. Bis er erfuhr, dass die größten, effektivsten Anlagen in England gebaut wurden, weil dort der heimische Stromriese einen oder zwei Cent mehr für die Kilowattstunde abrechnen konnte. Das große Geld gehorcht anderen Gesetzen. Auch das Wüstenprojekt mit Photovoltaik in der Sahara soll nur die Abhängigkeit des Marktes von der Großindustrie zementieren. Die ganzen riesigen Windfabriken sind jeweils nur die Transponierung geeigneter Technologie ins Unermessliche: Kein Flügel der großen Anlagen könnte unter einer Autobahnbrücke her transportiert werden.  Das menschliche Maß ist dort wie beim Kapitalismus selber verloren gegangen.

Was wir brauchen, ist einfache, von jedem selbst beherrschbare Technologie.

Kraft-Wärme-Kopplung im Keller, Photovoltaik auf dem Dach und eine Kleinwindanlage, die sich mit den Nachbarn auseinander zu setzen hat. Alles ohne den großen Behörden- Krims-Krams, ohne die Bevormundung duch allerlei Vorschriften - und sei es nur, um aus einer Autobatterie und selbst zusammengesetzten Blechen eine kleine Vertikalwindanlage zu basteln..

Was ist der Symbolgehalt von der Aktion, die ihm als Hausbesitzer eines Hauses am Bach widerfährt? Erst die Stadt und dann auch noch der Kreis berufen sich auf ein erst kürzlich in Brüssel erlassenes Gesetz und fordern ihn auf, da er Regenwasser in den Bach einleite und nicht etwa in einen Kanal, doch bitte erst um Genehmigung nachzusuchen, ein umfängliches Formular zur Beantragung einer Genehmigung einzureichen, dessen Bearbeitung natürlich etwa 5o.- Euro kostet. Er hat sich geweigert, und beruft sich auf Gewohnheitsrecht, da von gleicher Stelle vom Dach des gleichen Hauses seit über 200 Jahren Selbiges getan wird und auch wohl zur Erhaltung des Wasserhaushaltes getan werden muss.

Die Macht der Definition ist die wahre Staatsmacht. Sie geschieht nicht einfach so, da gibt es Leute die dieses Spiel beherrschen und es ist Ausweis der „Neuzeit“ nicht etwa dass Kolumbus nach Amerika fuhr, sondern dass irgendein Spanier  zufällig auch 1492 die Königin von der Notwendigkeit einer „neuzeitlichen“ Grammatik überzeugen konnte mit dem Argument: „Wer die Sprache beherrscht, beherrscht das Volk“. Und sei es nur so wie in der vorigen Legislaturperiode die CDU in NRW, die auf einmal daherkam und „Gesamtschule“ als eine Schulform definierte, die nicht notwendigerweise den Ganztagsbetrieb erfordere.

Die Windmühlenflügel, gegen die wir ankämpfen, sind größer geworden- und das spricht sich im Volk, sei es in Paris, Stuttgart oder Gorleben  rum.

Dann wieder fragte er sich, ob er nicht doch irgendwie erzählen müsse von den schönen Bildern, von den Versen, den Tönen im Rhythmus des Lebens, um sich zu beruhigen.  Oktober 2010